Die USA haben gewählt. Mit der Wiederwahl von Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten stellt sich unter anderem die Frage, wie sich das Wahlergebnis auf US Immigration auswirkt. Trump selbst hat das Thema zum Teil sehr prominent diskutiert und droht mit teils erheblichen Verschärfungen bezüglich der Einwanderung in die USA. In den Medien wird hierzu viel spekuliert und auch wir wollen auf der Grundlage unseres Erfahrungsschatzes für den Bereich der Erwerbsmigration einschließlich Dienstreisen einen vorsichtigen Ausblick wagen.
Für die Dauer von bis zu 90 Tagen können Staatsangehörige bestimmter Länder, darunter auch die EU-Staaten, ohne Visum in die USA einreisen. Sie brauchen allerdings für den Antritt der Reise eine Reisegenehmigung über das Electronic System for Travel Authorization (ESTA). Allerdings ist auch mit ESTA die tatsächliche Einreise in die Vereinigten Staaten noch nicht garantiert. So entscheidet nämlich erst die amerikanische Zoll- und Grenzschutzbehörde vor Ort, ob und für welche Dauer dem Reisenden eine Einreise gewährt wird (max. 90 Tage pro Einreise).
Wie auch schon in den vergangenen Jahren ist damit zu rechnen, dass Dienstreisen in die USA ab sofort kritischer geprüft werden, insbesondere wenn sie häufig oder längerfristig sind (zum Beispiel mehrere Wochen am Stück). Die Überprüfung geschieht bei der Einreise durch tiefergehende Rückfragen am Einreiseschalter oder auch durch sogenannte „secondary inspections“. Dafür werden Reisende in separaten Räumlichkeiten zum Grund ihrer Einreise – teils verhörartig – befragt. Diese Gespräche können sehr unangenehm sein, lassen sich aber durch gute Reisevorbereitung (zum Beispiel Mitnahme eines Arbeitgeberschreibens) und beispielsweise einen Briefing Call mit Expert:innen für US Immigration oft vermeiden.
Arbeitsaufenthalte in den USA erfordern grundsätzlich eine Arbeitserlaubnis. Die Antragsverfahren für US-Arbeitserlaubnisse sind bereits jetzt sehr papierlastig und teils langwierig. Hier steht vor allem zu befürchten, dass – wie auch bereits in Trumps erster Amtszeit – folgende Auswirkungen eintreten werden:
Diese Auswirkungen können vor dem Hintergrund der ohnehin schon bestehenden Personalengpässe und des Fachkräftemangels in bestimmten Branchen und / oder Regionen in den USA empfindliche Folgen für Unternehmen haben, die zum Beispiel dringend offene Stellen besetzen müssen.
Jedes Unternehmen, dass Berührungspunkte zu den USA hat oder zukünftig haben wird, sollte die rechtlichen Vorgaben und die Praxis der US-Einwanderungsbehörden in den kommenden Monaten weiter beobachten. Es bleibt abzuwarten, ob die Erwerbsmigration tatsächlich im Fokus von Donald Trump steht, oder ob nicht zunächst Bereiche wie der Familiennachzug oder auch Flüchtlingspolitik im Vordergrund stehen werden.
Wir empfehlen in jedem Fall:
Unser Expertenteam im Bereich US Immigration steht gerne für Fragen und weiteren Austausch zur Verfügung.
Hören Sie zum Thema US Immigration auch unseren Podcast.
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