Suche
Contact
12.07.2018 | KPMG Law Insights

Studie sieht Rechtsberatungen der Big Four auf dem Vormarsch

Die Rechtsberatungen der großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften haben sich zu ernst zu nehmenden Playern auf dem Kanzleimarkt entwickelt. In manchen Bereichen, etwa Legal Tech, haben sie sogar die Nase vorn, wie eine Studie des Marktforschungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder ergeben hat.

In einer zunehmend vernetzten Welt sind disziplinübergreifende Lösungen gefragt. Für immer mehr Aufgaben und Mandate reicht juristische Expertise allein nicht mehr aus –Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge, für das Geschäftsmodell des Mandanten und seine Branche sind für viele Mandanten ebenso wichtig wie innovative technologische Lösungen, die die Effizienz steigern und völlig neue Dienstleistungen ermöglichen.

Die aktuelle Lünendonk-Studie „Führende Wirtschaftskanzleien in Deutschland“ belegt nicht nur den steigenden Wettbewerbsdruck, den die Rechtsberatungsarme der Big Four in die deutsche Kanzleilandschaft bringen. Und sie zeigt auch die Einfallstore der Big Four auf. Befragt wurden hierfür 32 Wirtschaftskanzleien und Rechtsberatungseinheiten von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, die mit einem geschätzten Marktvolumen von 6,5 Milliarden mehr als ein Viertel des Gesamtmarkts ausmachen.

Ein wichtiges Ergebnis der Studie: Die Rechtsberatungen der WP-Gesellschaften wachsen dynamischer als der Gesamtmarkt. Während die Gesamtheit der befragten Unternehmen im Geschäftsjahr 2016 mit durchschnittlich 9,3 Prozent schon ein starkes Wachstum erzielen konnte, ergibt sich bei ausschließlicher Betrachtung der WP-Gesellschaften ein Wachstum von 13,6 Prozent. Der disziplinübergreifende Ansatz trifft also auf Nachfrage.

Digitalisierung in der Warteschleife

Die Studie untersucht, wie die Branche die Digitalisierung angeht. Während alle Befragten die strategische Bedeutung von Big Data, Cloud Services und anderen technologischen Neuerungen als hoch einschätzen, hält sich die Mehrzahl mit Investitionen weiter zurück. Nur knappe vier Prozent des geschätzten Umsatzes sollen in die technische Entwicklung außerhalb der IT-Kosten gehen.

Auch beim Umgang mit Legal Tech im beruflichen Alltag zeigt sich diese eher abwartende Haltung der Wirtschaftsprüfer. Fast alle Befragten beschäftigen sich mit dem Thema. Mehr als die Hälfte, nämlich 58 Prozent, der Studienteilnehmer nutzen bereits einzelne Legal-Tech-Anwendungen. 75 Prozent allerdings geben an, dass Legal Tech nach wie vor in erster Linie in Strategiesitzungen oder bei Gesprächen im Partnerkreis eine Rolle spielt. Für ganze acht Prozent spielt dieses Zukunftsthema sogar bislang überhaupt keine Rolle.

Diese Zahlen sind abenteuerlich: Wenn alle Beobachter und Teilnehmer dem Thema große Bedeutung beimessen, dann kann es keine erfolgversprechende Strategie sein, von der Seitenlinie aus zuzusehen. Beispiele aus anderen Branchen zeigen, dass die Digitalisierung kein vorübergehendes Phänomen ist. Wir müssen uns die Erfahrungen anderer Branchen zu Herzen nehmen, anstatt sie zu ignorieren.

Lünendonk-Pressefeed:
Wirtschaftsprüfer drängen stärker in die Rechtsberatung
Hohe Einstiegsgehälter bereiten Wirtschaftskanzleien Sorgen

Explore #more

17.09.2025 | KPMG Law Insights

Kreislaufwirtschaft: Der Bausektor braucht neue rechtliche Rahmenbedingungen

Der Bausektor ist bereit für Kreislaufwirtschaft, doch ohne praxistaugliche rechtliche Rahmenbedingungen bleibt sein Engagement im Stillstand stecken. Was fehlt, sind klare und praxistaugliche Regeln, etwa…

15.09.2025 | KPMG Law Insights

Bundestag beschließt neues Batterierecht

Der Bundestag hat am 11. September 2025 die Anpassung des deutschen Batterierechts an die EU-Batterieverordnung 2023/1542 in Form des Batterierecht-EU-Anpassungsgesetzes beschlossen. Unter anderem werden Hersteller…

15.09.2025 | In den Medien

Gastbeitrag in AssCompact: Embedded Insurance: Perspektiven, Pflichten, Potenziale

Embedded Insurance ist auf dem Vormarsch. Für die Versicherungsbranche bringt sie zwar große Potenziale, aber gleichzeitig auch Herausforderungen mit sich. Was bei dem Trend zu…

12.09.2025 | Dealmeldungen

KPMG Law berät geschäftsführende Gesellschafter der Deutschen Werkstätten Beteiligungs GmbH bei Verkauf an Ateliers de France

Die KPMG Law Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (KPMG Law) hat den geschäftsführenden Gesellschafter der Deutschen Werkstätten Beteiligungs GmbH, Herrn Fritz Straub, bei dem Verkauf einer Mehrheitsbeteiligung an…

12.09.2025 | KPMG Law Insights

Der Data Act gilt. Das sind die Eckpunkte

Ab dem 12. September 2025 gilt der EU Data Act.  Das Gesetz soll Innovation durch die bessere Verfügbarkeit von Daten fördern. Betroffene Unternehmen befürchten jedoch,

09.09.2025 | Dealmeldungen

KPMG Law und Tax beraten Adiuva Capital GmbH mit Fact Books beim Verkauf der KONZMANN Gruppe

Die KPMG Law Rechtsanwaltsgesellschaft mbH (KPMG Law) und die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (KPMG) haben die Adiuva Capital GmbH, eine Hamburger Private-Equity-Gesellschaft (Adiuva), im Rahmen des…

04.09.2025 | In den Medien

Gastbeitrag im Unternehmensjurist: Rechtsabteilungen strategisch transformieren: Ein Marktüberblick

Was beschäftigt Inhouse-Teams großer Unternehmen beim Thema digitale Transformation? Welche Themen werden in den kommenden Jahren entscheidend sein? Auf diese Fragen wirft der Rechtsabteilungsreport „Recht…

04.09.2025 | In den Medien

Gastbeitrag im Unternehmensjurist: Erfolgreiches Change Management in der HR-Abteilung

Die HR-Abteilung spielt eine entscheidende Rolle bei der digitalen Transformation. Sie ist nicht nur Betroffene, sondern Gestalterin des Wandels. Zwischen Transformation, Mitbestimmung und Vertrauen der…

03.09.2025 | In den Medien

Gastbeitrag in der Versicherungswirtschaft: Embedded Insurance – Mehr als nur ein neuer Vertriebsweg

Die Versicherungsbranche steht vor einem Paradigmenwechsel. Traditionelle Vertriebsmodelle werden zunehmend durch innovative Ansätze ergänzt, die darauf abzielen, den Zugang zu Versicherungspolicen zu erleichtern und die…

03.09.2025 | KPMG Law Insights

Lieferkettengesetz: Berichtspflicht entfällt, Sanktionen werden reduziert

Im Koalitionsvertrag haben die Koalitionspartner vereinbart, das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) im Zuge der Umsetzung der europäischen Lieferkettenrichtlinie CSDDD abzuschaffen und zuvor die Berichtspflicht des LkSG zu…

Kontakt

Mathias Oberndörfer

Geschäftsführer
Bereichsvorstand Öffentlicher Sektor KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Theodor-Heuss-Straße 5
70174 Stuttgart

Tel.: +49 711 781923410
moberndoerfer@kpmg-law.com

© 2025 KPMG Law Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, assoziiert mit der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, einer Aktiengesellschaft nach deutschem Recht und ein Mitglied der globalen KPMG-Organisation unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KPMG International Limited, einer Private English Company Limited by Guarantee, angeschlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Für weitere Einzelheiten über die Struktur der globalen Organisation von KPMG besuchen Sie bitte https://home.kpmg/governance.

KPMG International erbringt keine Dienstleistungen für Kunden. Keine Mitgliedsfirma ist befugt, KPMG International oder eine andere Mitgliedsfirma gegenüber Dritten zu verpflichten oder vertraglich zu binden, ebenso wie KPMG International nicht autorisiert ist, andere Mitgliedsfirmen zu verpflichten oder vertraglich zu binden.

Scroll